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Papiermasken – Geschichte zum Anfassen

Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt – wie oben bereits erwähnt – in der tiergestützten Pädagogik. Unser Hauptanliegen ist es, Kindern innerlich etwas mitzugeben. Doch auch äußere Dinge können dabei helfen, sich an besondere Erfahrungen zu erinnern.

Wer einmal auf unserem Hof war, weiß, dass hier die Zeit in mancher Hinsicht stehen geblieben ist. Vieles ist hier noch unmittelbar erlebbar, was andernorts längst verschwunden ist. Unser traditionelles Bauernhaus wurde liebevoll restauriert, und in jedem Winkel spürt man die Präsenz des Historischen: angefangen bei unseren Stühlen, über Schränke, den Lehmputz an den Wänden, die alten Fußböden bis hin zur Bewahrung historischer Gebäude wie unserer Scheune oder dem Wasserhaus.

Doch was hat das mit den Kindern und ihrem Wunsch zu tun, etwas mitnehmen zu können? Und wie verbindet sich dieser Wunsch mit dem historischen Ansatz unseres Hofes?
Wir freuen uns, eine neue – in unseren Augen großartige – Antwort auf diese Frage gefunden zu haben: Das Kinderbauerngut übernimmt den Bestand einer historischen Papiermasken-Fabrik. Diese war eine der letzten ihrer Art. Gegründet in den 1920er-Jahren, wurden dort in aufwendiger Handarbeit Papiermasken hergestellt. Maskenbildner lieferten die historischen Vorlagen, auf denen Papier per Hand aufgetragen und gestaltet wurde.
Dieses Handwerk hatte eine kurze Blütezeit – und ist aus vielerlei Gründen aus der Zeit gefallen. Wirtschaftlich betrachtet hatte es keine Chance mehr: Die Herstellung einer solchen Maske ist zeitintensiv und vollständig von Handarbeit abhängig. Doch die Vorlagen besitzen einen einzigartigen historischen Charme – und aufwendige Handarbeit liegt uns am Herzen.

Was andernorts als Nachteil gilt, wird bei uns zum spannenden Lerninhalt. Wir planen, gemeinsam mit kleinen Gruppen von Kindern, diese Masken hier bei uns wieder herzustellen. Das Schönste: Es gibt viele verschiedene Tiermasken! So können die Kinder im Rahmen ihres einwöchigen Aufenthalts bei uns nicht nur Tiere kennen- und schätzen lernen, sondern am Ende der Woche auch etwas mitnehmen, das sie selbst mit ihren eigenen Händen geschaffen haben – eine bleibende Erinnerung an ihre Erfahrungen auf dem Hof.

Aktuell arbeiten wir an einem pädagogischen Konzept sowie der Ausarbeitung und Reproduktion der historischen Maskenvorlagen. Wir möchten geeignete Räumlichkeiten schaffen, in denen Gruppen von bis zu 12 Kindern gut arbeiten können, sowie Trockenräume, in denen die Masken zügig trocknen können – sodass sie am nächsten Tag weiterbearbeitet oder mitgenommen werden können.

Darüber hinaus eröffnen sich spannende Möglichkeiten, die Tiermasken auch direkt bei uns auf dem Hof zu nutzen: Sie eignen sich hervorragend zum Verkleiden für witzige Fotoshootings oder für kleine Theateraufführungen, bei denen die Kinder ihre Erlebnisse mit den Tieren kreativ darstellen können.

Da insbesondere der Umzug der historischen Papiermasken-Fabrik, der Aufbau und die konzeptionelle Umsetzung mit Kosten verbunden sind, freuen wir uns auch an dieser Stelle über Unterstützer und Sponsoren für dieses tolle Projekt.